Über Rumänien
Rumänien hängt in der Öffentlichkeit immer noch das Etikett vom „Armenhaus Europas" an.
Das ist für viele Menschen die bittere Wahrheit.
Etwa in dem kleinen Ort Viscri, der einst von deutschen Einwanderern als Deutsch-Weißkirch gegründet wurde. Bis auf eine kleine Gruppe haben die Siebenbürgen-Sachsen den Ort unweit der Karpaten längst gen „goldenen Westen" verlassen.
Nachgezogen sind die Rumänen und Roma und sie haben keine Perspektive: Nach dem Zusammenbruch des Kommunismus wurden die landwirtschaftlichen Genossenschaften aufgelöst, die Arbeitslosigkeit liegt bei über 90 Prozent. Weil die Landwirtschaft am Boden lag, Maschinen fehlten, besann man sich auf das Vorhandene: Das waren eben Schafe und Wolle, aus denen die Frauen des Dorfes Socken stricken und sich vom Verkauf eine feste Einnahmequelle sichern.